Game over nach Verletzung – Endoprothetik im Sport

Shownotes

Doch ein einziger Moment kann alles verändern: ein falscher Schritt, ein unglücklicher Sturz – und plötzlich steht man vor der Frage, ob man jemals wieder so aktiv sein kann wie früher.

In dieser Episode geben wir spannende Einblicke in die Welt der Sporttraumatologie. Dr. Peter Riess, Chefarzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Helios Klinikum Niederberg, erklärt, welche Verletzungen besonders häufig auftreten. „Der Klassiker, den wir sehr oft haben, ist: Die Jungs spielen Fußball und es kommt zur Verletzung des Meniskus oder Kreuzbandes“, erzählt er. Das Ziel sei dabei immer dasselbe – die Wiederherstellung und Stabilität des Gelenks, damit Bewegung wieder möglich wird.

Wann aber wird eine Endoprothese, also ein künstliches Gelenk, wirklich notwendig? „Endoprothetik ist ja dann schon der Endpunkt“, erklärt Riess. „Dann muss das Gelenk so zerstört sein, dass ich keine andere Möglichkeit mehr habe.“ Zum Glück sei das bei den meisten Patient:innen gar nicht der Fall – oder erst sehr spät im Leben. Und selbst wenn eine Prothese unumgänglich ist, hat sich die Medizin in den vergangenen Jahrzehnten enorm weiterentwickelt: „Früher musste man einen großen Schnitt machen und hat den Meniskus komplett entnommen. Heute machen wir Schnitte von einem Zentimeter, führen eine Kamera ein und können den Meniskus sogar wieder annähen.“

Moderne OP-Techniken werden also immer schonender. „Wir versuchen, so anatomisch wie möglich zu operieren und so wenig Muskel wie möglich abzulösen.“ Danach beginne sofort die Mobilisierung. „Direkt nach der OP sollten Patient:innen aufstehen! Denn Bewegung ist der Schlüssel für eine schnelle und erfolgreiche Heilung.“ Doch im Mittelpunkt steht hier nicht nur die Technik, sondern vor allem der Mensch. Denn nach einer Verletzung geht es oft um mehr als nur die körperliche Heilung. Es geht um Motivation, Vertrauen in den eigenen Körper und die Frage: Wie finde ich zurück in mein sportliches Leben?

Fakt ist: Je fitter ein Mensch ist und je besser die Muskulatur ausgeprägt ist, desto besser ist man geschützt vor Verletzungen. „Ein Gelenk muss bewegt werden. Und die Hauptmessage von mir ist: Bewegen Sie sich!“, sagt Riess. Wer seine Muskulatur stärkt und achtsam trainiert, hat nicht nur bessere Heilungschancen, sondern auch langfristig mehr Freude an der Bewegung.

Welche Sportarten eignen sich für den Wiedereinstieg, welche innovativen Materialien und Techniken kommen heute zum Einsatz – und warum muss eine Verletzung im Sport längst kein Game Over mehr bedeuten? All das erfahrt ihr, wenn ihr rein hört.

Viel Spaß dabei!

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